Der Caprivi-Streifen im Nordosten von Namibia ist sicherlich das grünste und wasserreichste Gebiet des Landes, dessen Geschichte eng mit der deutschen Kolonialzeit verbunden ist. Im Rahmen des Helgoland-Sansibar-Vertrages wurde der Caprivi-Streifen 1890 von Großbritannien an Deutschland übergeben und nach dem damaligen deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi benannt. Zwar wurde die grüne Oase 2013 offiziell in „Sambesi Region“ umbenannt um den Bezug zur deutschen Kolonialherrschaft verschwinden zu lassen, aber im Volksmund wird der Name „Caprivi“ weiterhin verwendet.

Ebenso interessant, wie die Geschichte der Region, ist ihre Schönheit und die dort heimischen Bewohner. Nirgendwo sonst im Land findet man annähernd so viele kleinen Siedlungen wie hier, die zumeist noch aus traditioneller Bauweise errichtet wurden. Die Bewohner sind herzlich und es wird nicht selten passieren, dass Kinder ihnen vom Straßenrand zu winken.

Durch Flüsse wie den Kavango, Kwando oder Sambesi die ganzjährig Wasser führen, gilt der Caprivi- Streifen als Tropenparadies, im sonst eher durch Wüstenvegetation geprägten Namibia. Die Pflanzenwelt erblüht und die Region ist durch ihren Tierreichtum gekennzeichnet. In mehreren Nationalparks wie beispielsweise dem „Bwabwata-Nationalpark“ können Sie Elefanten, Nilpferde, Löwen aber auch besondere Pflanzen wie die gigantischen Baobab-Bäume aus nächster Nähe beobachten. Wer bisher die Landschaft Namibias mehr als trocken, steinig und sandig erlebt hat, wird hier eine andere Seite Namibias entdecken können. Besonders während der Regenzeit werden Sie hier beinahe das Gefühl haben, sich mitten im Regenwald zu befinden. Leider werden von dem feuchten Klima auch stellenweise Moskitos angezogen. Daher empfiehlt es sich zum Schutz vor Mückenstichen, ab der Dämmerung lange Kleidung zu tragen und sicherheitshalber Mückenspray zu verwenden.

Sie möchten im Caprivi-Streifen übernachten? Dann ist Ihnen besonders die Mobola-Lodge etwa 25 Kilometer von der kleinen Stadt Divundu zu empfehlen. Vor etwa sieben Jahren begann der deutsche Bauingenieur Alexander mit seiner Familie direkt am Kavango River sein eigenes kleines Paradies zu bauen und hat dabei sein Ziel nicht verfehlt. Die kleine Anlage umfasst gerade mal vier Bungalows, bei denen die Möglichkeit besteht sich morgens durch ein hervorragendes Frühstück verwöhnen zu lassen. Außerdem finden sich dort noch sechs Stellplätze für Camper. Alle Plätze sind mit so viel Liebe gestaltet, dass man sich sofort heimisch fühlt. Neben Freilichtduschen an jedem Platz und malerisch beleuchteten Bäumen bildet die „Island Bar“ das absolute Highlight der Lodge. Über eine lange Hängebrücke zur vorgelagerten Insel und einem kurzen Fußweg durch den Inselwald erreicht man die kleine gemütliche Bar. Diese liegt direkt am Wasser und von der Terrasse lassen sich fast jeden Abend Nilpferde oder Krokodile im Fluss beobachten. Tagsüber können Sie zwischen vielen Unternehmungsmöglichkeiten wählen. Es werden nicht nur Boots- und Fischertouren angeboten, sondern ebenso geführte Wanderungen und der Besuch traditioneller Dörfer. Für alle Fleischfreunde unter ihnen: Fragen Sie auf alle Fälle nach dem Kudu-Steak, welches an der Rezeption für Sie zum Verkauf steht. Über Holzfeuer gegrillt, ist das magere Fleisch ein absolutes kulinarisches Erlebnis.

Der Besuch des Nordosten Namibias lohnt sich auf alle Fälle und wird sie mit seiner Fülle an Flora und Fauna begeistert zurück lassen.