Was muss man über Malawi wissen?

Malawi ist eines der kleinsten Länder Afrikas, beherbergt aber zugleich den Lake Malawi, das drittgrößte Gewässer des Kontinents. Der See ist einer der klarsten der Welt, mit Sichtweiten bis zu 20 Metern, und bietet Lebensraum für rund 1.500 Fischarten, von denen viele endemisch sind. Er ist ein Paradies für Schnorchler, Taucher und Naturliebhaber. In seiner landschaftlichen Vielfalt bietet Malawi aber weit mehr: Der Liwonde-Nationalpark gilt als Hotspot für Elefanten, Flusspferde und eine reiche Vogelwelt, während im südwestlichen Majete-Wildreservat inzwischen auch die Big Five erfolgreich wiederangesiedelt wurden.

Auch Wanderer und Bergsteiger kommen in Malawi auf ihre Kosten. Das imposante Mulanje-Massiv mit Gipfeln von fast 3.000 Metern Höhe und der höchsten Felswand Afrikas ist ein Eldorado für Abenteurer. Etwas weiter nördlich fasziniert das grüne Zomba-Plateau mit Pinienwäldern, Wasserfällen und Panoramablicken über das Tiefland. Im äußersten Norden schließlich erstreckt sich das Nyika-Plateau, eine weite Hochebene mit sanften Graslandschaften, seltener Flora und zahlreichen Antilopenarten – ein völlig anderes Gesicht Malawis, das an eine afrikanische Version der Alpen erinnert.

Die Einwohner Malawis sind zudem für ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit bekannt. Malawi wird daher nicht umsonst das „warme Herz Afrikas“ genannt. Auch die kunstvollen Holzschnitzereien und traditionellen Handwerksarbeiten genießen internationale Anerkennung und geben Einblicke in die Kultur dieses kleinen, aber facettenreichen Landes.

Wo liegt Malawi?

Im Südosten Afrikas, zwischen 9 ° und 17 ° südlicher Breite, grenzt Malawi im Norden an Tansania, im Osten und Süden an Mosambik und im Westen an Sambia. Mit einer Fläche von 118.480 km² ist es etwa so groß wie Bulgarien. Ein Viertel des Staatsgebietes nimmt der Malawisee ein, der Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley) ist.

Die nördlichen Regionen sind bergig und reichen bis fast 3.000 Meter Höhe, während das Zentrum von fruchtbaren Hochebenen geprägt ist, die sich auf etwa 1.000 Meter über dem Meeresspiegel erstrecken. Hier wird intensiv Landwirtschaft betrieben, insbesondere der Anbau von Tabak, Tee und Kaffee für den Export. Der Süden des Landes ist abwechslungsreich: vom Tiefland am Seeufer über das bewaldete Zomba-Plateau bis hin zum imposanten Mulanje-Massiv nahe der Grenze zu Mosambik. Insgesamt ist ein Drittel des Landes bewaldet. Die größten Städte sind die Hauptstadt Lilongwe im Westen, Blantyre im Südosten und Mzuzu im Norden.

Wie ist das Klima in Malawi?

Malawi weist tropisches Klima mit ganzjährig warmen Temperaturen auf, die selten unter 25 °C fallen und häufig 30 °C erreichen. Es wird zwischen Regen- und Trockenzeit unterschieden. Von April bis Oktober dauert die Trockenzeit, wobei die Temperaturen zu Beginn bei etwa 25 °C liegen und gegen August wieder deutlich über 30 °C steigen. Zwischen November und März herrscht Regenzeit, mit den niederschlagsreichsten Monaten im Dezember und Januar.

Die klimatischen Unterschiede hängen stark von der Höhenlage ab. Während das Hochland kühler und feuchter ist, kann es im Tiefland sehr heiß werden. Besonders eindrucksvoll zeigt sich Malawi kurz nach der Regenzeit, wenn die Vegetation aufblüht und das Land in sattem Grün erstrahlt. Im Westen und Norden fällt der meiste Niederschlag, während der Süden tendenziell trockener ist.

Wie ist die Politik in Malawi?

Mit rund 14,5 Millionen Einwohnern ist Malawi, gemessen an seiner Größe, vergleichsweise dicht besiedelt. Die Mehrheit lebt in ländlichen Regionen. Es gibt 13 größere Sprach- und Kulturgruppen, von denen die Chewa im Zentrum die größte sind und mehr als ein Drittel der Bevölkerung stellen. Weitere wichtige Volksgruppen sind die Nyanya, Lomwe und Yao im Süden sowie die Tonga und Ngoni im Norden.

Amtssprachen sind Englisch und Chichewa, daneben werden zahlreiche regionale Sprachen auch im Schulunterricht verwendet. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Christen, eine muslimische Minderheit lebt überwiegend im Südosten des Landes.

Bis 1993 war Malawi eine Diktatur, seither gilt es als Mehrparteien-Demokratie. Die wirtschaftliche Lage ist jedoch schwierig – das Land zählt zu den ärmsten Staaten der Welt, trotz einer lebendigen Kultur und einer im regionalen Vergleich stabilen politischen Situation.

Wie ist die Infrastruktur in Malawi?

Das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut, doch nur ein Teil ist asphaltiert. Besonders während der Regenzeit sind Reisen im Land mit Einschränkungen verbunden. Aufgrund der schwachen Wirtschaft kommt es regelmäßig zu Engpässen bei Treibstoff. Auch die Stromversorgung ist unsicher, Stromausfälle gehören zum Alltag.

Die Telekommunikation ist ebenfalls unterentwickelt. Während das Mobilfunknetz relativ gut funktioniert, ist der Internetzugang eingeschränkt und teuer, insbesondere für Auslandsgespräche und Datenverbindungen. Der Transport zwischen den Städten erfolgt überwiegend per Bus oder Minibus, Inlandsflüge verbinden Lilongwe, Blantyre und Mzuzu.

Wie sicher ist Malawi?

Malawi gilt grundsätzlich als sicheres Reiseland und ist bekannt für seine freundliche Bevölkerung. Dennoch führen die wirtschaftlichen Probleme zu einer Zunahme kleinerer Diebstahlsdelikte, vor allem in größeren Städten oder an touristischen Hotspots. Wertgegenstände sollten daher nicht offen getragen werden.

Von illegalen Geschäften – etwa Geldwechsel, Drogen oder Hehlerware – ist unbedingt abzuraten, da diese erhebliche Risiken bergen. Im Straßenverkehr ist erhöhte Vorsicht geboten: Malawi hat Linksverkehr, viele Fahrzeuge sind technisch in schlechtem Zustand und Straßen außerhalb der Hauptverbindungen schlecht beleuchtet oder beschädigt. Nachtfahrten über Land sollten vermieden werden.

Mit der üblichen Umsicht können Reisende Malawi jedoch unbeschwert genießen – sei es bei einer Safari im Majete-Wildreservat, einer Bootstour auf dem Malawisee oder einer Wanderung im Mulanje-Massiv.

Einreiseinformationen

Alle Reisen nach Malawi

9 Reisen
Bildnachweis

Titelbild: Blue Zebra Island Lodge