Mit Akwaba Afrika auf Privatreise: Eine Expedition durch Äthiopien - Vogelvielfalt, atemberaubende Landschaften und herzliche Gastfreundschaft
Als Liebhaber der afrikanischen Vogelwelt sind wir beim Stöbern durch die interessanten Angebote auf der Website von Akwaba Afrika auf diese Privatreise gestoßen. Wir haben schon einige tolle Reisen mit Akwaba erlebt, und so war der Entschluss schnell gefasst: Das wird unsere nächste Afrika-Reise!
Wie gewohnt, wurden wir hervorragend beraten - herzlichen Dank an unsere Ansprechpartnerin Undine Bork. Gerade hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen durch die politische Lage im Land und der dadurch erschwerten Einfuhr- bzw. Mitnahmebestimmungen für Ferngläser und größeres Fotoequipment haben uns Frau Bork und die örtliche Agentur in Äthiopien sehr kompetent unterstützt und alle notwendigen Permits rechtzeitig beschafft.
Ankunft in Addis Abeba
In Addis Abeba angekommen wurden wir direkt noch innerhalb des Flughafengebäudes und vor dem Zoll (der die Permits kontrolliert) in Empfang genommen, sehr herzlich begrüßt und sicher durch die Zoll-Formalitäten geleitet. So stand unserem Vorhaben, möglichst viele der etwa 850 Vogelarten Äthiopiens (davon 16 äthiopische Endemiten und nochmal 18 abyssinische Endemiten, die nur in Äthiopien und Eritrea zu finden sind) aufzuspüren und zu fotografieren, nichts mehr im Wege.
Start in das Abenteuer – Äthiopiens vielfältiger Süden
Per 4x4-Fahrzeug ging es von Addis zunächst in die Region um Debre Libanos. Neben beeindruckender Landschaft und artenreicher Vogelwelt erwartete uns hier auch das größte Kloster Äthiopiens und am Wegesrand die ersten endemischen Dschelada-Paviane. Entlang des Großen Afrikanischen Grabenbruches beeindruckten uns wunderschöne Kraterseen, heiße Quellen und viele unterschiedliche Naturräume mit fantastischen Ausblicken. Immer wieder war auch Zeit genug, in das Leben in den Städten und Dörfern einzutauchen, lokale Speisen zu genießen und natürlich auch den traditionellen Kaffee. Es ging auf einem Teil des Trans Africa Highways TAH 4 (Kairo - Kapstadt) südwärts bis nach Awassa. Die zweifellos beste Unterkunft auf dem Wege dorthin war die Hara Langano Lodge. Sie ist eine reine Öko-Lodge mit hervorragendem Service, bestem Essen und liegt mitten in der Natur an der Südostküste des Langanosees in einem Feigenhain. Diese Umgebung lockt natürlich unzählige Vögel an. Der Standard und die Qualität des Personals dieser Lodge sind durchaus mit dem von Kenia und Tansania vergleichbar.
Nach einem kurzen Besuch des Senkelle Swayne’s Hartebeest Sanctuary, dass die letzte große Population der Somalia-Kuhantilope schützt, ging es weiter an den Hawassasee. Wir besuchten den berühmten und unter „Birdern“ legendären Hotspot Wondo Genet. Hier fanden wir u.a. zwei Lifer (persönliche Erstsichtungen) - den Afrika-Stammsteiger und die Zimttaube - was natürlich am Abend im Haile Resort Hawassa mit hinreichend St. George Beer gefeiert werden musste. Das Hotel direkt am Hawassasee und seine Gärten sind ebenfalls zur Vogelbeobachtung hervorragend geeignet - schließlich ist der Hawassasee das Juwel der Äthiopischen Rift Valley-Seen sowohl hinsichtlich der einheimischen Vogelwelt als auch der jährlich nach und von Afrika migrierenden Zugvögel.
Die faszinierende Tierwelt des Bale-Mountains-Nationalparks
Absoluter Höhepunkt der Reise war unser Aufenthalt im Bale-Mountains-Nationalpark auf 4.000 m Höhe. Vier Tage haben wir uns hierfür Zeit genommen und dass trotz sehr einfacher Unterkunft in Goba nicht bereut. So konnten wir dieses beeindruckende Hochland bei ganz unterschiedlichen Wetterbedingungen erkunden und uns per Auto und zu Fuß auf die Suche nach der einmaligen Tierwelt machen. Mit Erfolg: Bergnyalas im Dinsho Forest, Bale-Grünmeerkatzen im Harenna-Wald und sage und schreibe neun Äthiopische Wölfe (der seltenste aller Wildhunde) kreuzten unseren Weg. Auch an der „Vogelfront“ folgte ein Endemit dem anderen: Strichelbrustkiebitz, Schwarzkopfgirlitz, Blauflügelgans, Äthiopienralle, Erzrabe, Braundrongoschnäpper, Goldhalspiper, Roststeiß-Grasmücke, und viele mehr.
Landschaftlich waren die Bale-Mountains überwältigend: Wir haben noch nirgendwo in Afrika ein Hochland von solch überirdischer Schönheit gesehen wie das Afroalpin des Sanetti-Plateaus. Und man muss diese Landschaft auch einfach einmal in Wolken und Bergnebel gehüllt und bei strömendem Regen erfahren haben - ein ganz mystisches Erlebnis.
Über die Arsi-Mountains ging es dann zurück in den Grabenbruch und weiter Richtung Osten in die Awash-Region - ein landschaftlich und klimatisch völlig anderer Naturraum. Von der Doho Lodge aus erkundeten wir in zwei Tagen die weiten Ebenen der Aledeghi Plains: Andere Temperaturen (über 30 °C), eine riesige Grasebene mit Beisa-Oryxen, Soemmerring’s Gazellen und Mantelpavianen, und neue fotografische Herausforderungen erwarteten uns. Erinnerungen an unsere erste Äthiopien-Reise durch das Land der Afar vor 13 Jahren wurden wach. Und endlich gelang es uns diesmal, die seltene Arabertrappe zu Gesicht zu bekommen.
Eine Reise voller Erlebnisse mit einem herzlichen Abschied
Über Adama fahren wir drei Tage später nach Addis Abeba zurück mit noch reichlich Zeit für den einen oder anderen Piepmatz am Straßenrand, im Gepäck unvergessliche Erlebnisse und natürlich Fotos von über 200 Vogelarten, darunter 44 Lifer! Das wurde bisher nur durch Uganda übertroffen. Die Reise endete mit einem traditionellen Abendessen. Hier konnten wir uns von unserem hervorragenden Guide Mohammed Wallu und unserem Fahrer verabschieden. Beide sind uns während der 15 Tage in Äthiopien sehr ans Herz gewachsen. Sie haben uns ihre Heimat auf ganz persönliche Weise nähergebracht und uns am Ende jeden Wunsch von den Augen abgelesen.
- Text und Fotos von Katrin Rathmann & Kay Peters
Titelbild: Karin Rathmann & Kay Peters
