Eine pulsierende Metropole am Atlantik
Nur einen Fünfstundenflug von Europa entfernt, liegt eine der kosmopolitischsten Metropolen des afrikanischen Kontinents. Dakar ist ein schnell wachsender Ort mit einer lebendigen Geschichte, in dem man an jeder Ecke eine spannende Mischung aus Tradition und Moderne findet. Die senegalesische Hauptstadt ist reich an Höhepunkten. Eine Vielzahl an Museen, Galerien und kulturellen Stätten kann erkundet werden. Das Nachtleben Dakars ist berühmt, berüchtigt und über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Herrliche Tagesausflüge zur Ile de Gorée oder dem Lac Retba sollten auf jeder To-do-Liste stehen. Die Strände der Metropole sind eines der bestgehüteten Geheimnisse, wenn es ums Surfen geht.
Kurz vor der Mittagszeit herrscht ein buntes Treiben in den Straßen der schnell wachsenden Hafenstadt. Händler, Berufstätige und Pendler treffen aufeinander. Schätzungsweise 3,5 Millionen Menschen leben in der Metropolregion Dakar. An jeder Ecke wird Essen zubereitet, der Klang der Wolof-Sprache ist überall zu hören. Aromen der senegalesischen Küche liegen in der Luft. Menschen teilen sich Essen. Leckere Grillspezialitäten wie Lamm- oder Hähnchenspieße in Erdnussbutter erfreuen sich als kleine Mahlzeit für zwischendurch großer Beliebtheit, genauso wie Thieboudienne – Reis mit Fisch. Während des Essens fliegen frische, salzige Brisen Meeresluft an einem vorbei und treffen im hellen, magisch anmutenden Licht auf sandigen Staub aus dem Osten. Mit gefülltem Magen steht Kultur auf dem Programm.
Lebendige Kultur und Geschichte
Das wohl mittlerweile bekannteste und eindrucksvollste Bauwerk Dakars ist das Monument de la Renaissance africaine, eine 49 m hohe Bronzestatue, die im Jahr 2010 feierlich eröffnet wurde und an die Unabhängigkeit des Senegals von Frankreich sowie die „kulturelle Wiedergeburt Afrikas“ erinnert. Die Statue im Stadtbezirk Ouakam zeigt eine dreiköpfige Familie, die aus einem Vulkan steigt. Im Inneren des Monuments befindet sich ein kleines Museum. Ein Highlight ist die Aussichtsplattform im Kopf des Mannes, die mit einem Aufzug zu erreichen ist. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf Dakar.
Das Musée des civilisations noires wurde als Teil des neu geschaffenen Kulturparks im Stadtteil Plateau im Jahr 2018 eröffnet. Es macht sich zur Aufgabe afrikanisches Kulturgut nach Jahrhunderten des europäischen Kolonialismus sichtbar zu machen und afrikanisches Wissen zu dekolonisieren. Das „Museum der schwarzen Zivilisationen“ stellt Exponate aus Gesamtafrika und auch der Diaspora aus. Mit der Eröffnung des Museums forderte der senegalesische Staat alle Kunstwerke von Frankreich zurück, die im Zuge des Kolonialismus geraubt wurden. Die Restitutionsforderungen entstanden im Zusammenhang mit dem „Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter“ des senegalesischen Wissenschaftler Felwine Sarr und der französischen Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy.
Bei seinen Tätigkeiten arbeitet das Museum eng mit der prestigeträchtigen Université Cheikh Anta Diop de Dakar zusammen. Die staatliche Universität wurde im Jahr 1957 gegründet, ist eine der ältesten Hochschulen Subsahara-Afrikas und mit seinen fünf Fakultäten eine der wichtigsten Lehranstalten Westafrikas. Benannt wurde die Universität nach dem berühmten senegalesischen Historiker und Forscher Cheikh Anta Diop, der als einer der Hauptvertreter des Afrozentrismus gilt.
Für einen Tagesausflug lohnt sich ein Besuch der geschichtsträchtigen und landschaftlich ansprechenden Ile de Gorée, die seit 1978 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet ist. Die Überfahrt von Dakars Hafen nimmt lediglich eine Viertelstunde in Anspruch. Direkt bei Ankunft versprüht das paradiesische Eiland einen besonderen Charme – Kinder schwimmen im Wasser des türkisfarbenen Hafenbeckens, bunte Kolonialbauten und Palmen überziehen die Insel und es gibt keinen Verkehrslärm, da Autos verboten sind. Zahlreiche Bauten wie z.B. das Maison des Ensclaves, das letzte erhaltene Sklavenhaus mit Museum oder das alte englische Fort Saint-Michel erinnern an die bewegte Geschichte Gorées.
Falls Sie nach Rückkehr zum Festland noch mehr Zeit eingeplant haben und noch nicht kulturmüde sind, ist ein Besuch der städtischen Kunstgalerien, wie z.B. der Fakhoury-Galerie, der Yassine-Galerie oder der Galerie Arte sehr zu empfehlen. Neben einer ausgiebigen Kulturlandschaft bietet die Metropolregion aber auch eine Vielzahl an Naturschätzen an.
Erholung in der Natur und am Meer
Die atemberaubende Ile de Ngor liegt gegenüber vom Strand des Ngor-Arrondissements und ist in nur zwei Minuten leicht abenteuerlicher Überfahrt zu erreichen. Manche sagen, dass die Insel die schönsten Strände des Landes hat. Auf dem kleinen Eiland herrschen ein angenehmes Klima und eine bunte und grüne Vegetation. Zahlreiche italienische und senegalesische Restaurants bieten Köstlichkeiten an, die man anschließend beim Surfen oder Schwimmen wieder abtrainieren kann.
Das Surfen erfreut sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit im Senegal. Ganzjährig finden Surfer aus aller Welt beste Bedingungen an den Stränden von Yoff, nördlich von Dakar, oder auch in Ngor vor. Dadurch gilt die Stadt seit geraumer Zeit als Afrikas neuer Surfhotspot. Die atlantische Küste bietet hohe Qualität und beeindruckende Wellen, während die Strände nicht überfüllt sind und der Surf-Sport in Dakar vergleichsweise günstig ist. Lokale Surfschulen, die derzeit wie Pilze aus dem Boden sprießen, führen auch Anfänger schnell in die Künste des Wellenreitens ein.
Früher ein echter Geheimtipp, heute ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen und Einheimischen: Der Plage des mamelles ist ein kleiner Strand mit feinem Sand und einer idyllischen Wohlfühlatmosphäre. Er ist der perfekte Ausgangsort für einen erholsamen Wochenendtrip fern des Trubels der Großstadt, aber nur fünf Fahrminuten von Almadies oder Mermoz entfernt.
Eine Stunde nordöstlich von Dakar liegt Senegals „pinker See“, der Lac Retba. Das bei Touristen beliebte Fotomotiv ist ein von Dünen umgebener, salziger See, dessen hoher Mineraliengehalt ihm seine charakteristische und namensgebende rosarote Farbe verleiht. Der Atlantik ist landläufig nur einen knappen Kilometer vom See entfernt.
Pulsierendes Nachtleben
Wenn die Sonne untergeht und es langsam dunkel wird, erscheint die kosmopolitische Hauptstadt zu neuem Glanz und offenbart ein pulsierendes Nachtleben, das seinesgleichen sucht. Zwischen der Hektik Plateaus und den Buchten von Corniche finden sich besondere Restaurants, charmante und lebhafte Bars, exklusive Hotels und schweißtreibende Tanzclubs – es ist für jeden etwas dabei. Liebhaber von elektronischer Musik kommen genauso auf ihre Kosten, wie Fans von Afro-Pop oder Salsa.
Im Grunde genommen gilt die Faustregel, dass es an jedem Wochentag eine andere „Hauptparty“ in Dakar gibt und man oft die gleiche Feier hungrige Meute bestehend aus Touristen und Einheimischen in den angesagten Clubs und Bars wieder trifft. Normalerweise stärkt man sich am frühen Abend mit sättigenden Snacks, pausiert ein paar Stunden und trifft sich dann gegen Mitternacht wieder, um sich bis in die frühen Morgenstunden von den Rhythmen der Nacht tragen zu lassen. Wer es etwas ruhiger mag, entspannt in Rooftop- oder Strandbars und lässt sich frische Meeresbrisen um die Ohren wehen. Es gibt auch monatliche oder saisonale Events, die mit genügend Vorlauf angekündigt werden.
Es ist schwierig Empfehlungen für einzelne Etablissements oder das Siegel „bester Club“ auszusprechen, da Dakar eine schnell wachsende Stadt im Wandel ist und Nachtclubs und Restaurants schließen und neu eröffnet werden. Am besten informiert man sich vorab in den sozialen Medien oder seiner Unterkunft über den aktuellen Stand. Viele große Künstler des Landes wie Youssou N’Dour mit seinem unverwechselbarem mbalax-Sound oder Thione Seck verfügen über eigene Klubs und spielen regelmäßig gut besuchte Konzerte.
Kommen Sie nach Dakar und lassen sich von dieser kosmopolitischen Metropole mit all ihren kleinen und großen Highlights in den Bann ziehen. Gerne sind wir Ihnen bei der Reiseplanung behilflich.
