
Baumeister des Nordens
13-tägige Kultur- und Safari-Reise nach Ghana
- Privatreise
Entlang der Küste Ghanas zeugen zahlreiche historische Forts von der bewegten kolonialen Vergangenheit des Landes. Zwei besonders eindrucksvolle Beispiele sind das Fort St. Antonio in Axim und das Fort Groß Friedrichsburg bei Princes Town. Beide Festungen spielten zentrale Rollen im transatlantischen Sklavenhandel und sind heute wichtige Orte des Erinnerns und Lernens.
Das Fort St. Antonio wurde 1515 von den Portugiesen erbaut und diente als Handelsposten für Gold, Elfenbein und später auch für Sklaven. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte es mehrfach den Besitzer – darunter die Holländer, Briten und Dänen. Die Festung mit ihren dicken Mauern und ihrer strategischen Küstenlage ist ein eindrucksvolles Beispiel portugiesischer Kolonialarchitektur. Heute ist sie ein nationales Kulturdenkmal und beliebtes Ziel für Besucher, die mehr über Ghanas koloniale Vergangenheit erfahren möchten.
Weiter westlich, nahe Princes Town, liegt das Fort Groß Friedrichsburg. Es wurde 1683 vom Kurfürstentum Brandenburg errichtet und war der erste deutsche Außenposten in Westafrika. Die Festung spielte eine aktive Rolle im Sklavenhandel, bevor sie 1717 an die Dänen verkauft wurde. Auch sie wechselte später in britischen Besitz. Die massive Anlage erinnert bis heute an die wirtschaftlichen Interessen und die Grausamkeit des Sklavenhandels.
Beide Forts sind heute Mahnmale für ein dunkles Kapitel der Weltgeschichte. Sie ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit Kolonialismus, Sklaverei und ihren langfristigen Auswirkungen – und machen die Geschichte für heutige Generationen greifbar.
13-tägige Kultur- und Safari-Reise nach Ghana
Zeugnisse kolonialer Geschichte
Entlang der tropischen Küstenlinie Ghanas reihen sich eindrucksvolle Festungen aneinander – stille Zeugen einer bewegten Geschichte. Einst Knotenpunkte für Handel, Macht und Einfluss europäischer Kolonialmächte, stehen diese Bauwerke heute als Mahnmale für die dunklen Kapitel des transatlantischen Sklavenhandels. Besonders bedeutend sind das Fort St. Anthony in Axim und das Fort Groß Friedrichsburg in Princes Town – zwei Stätten, die tief in das kollektive Gedächtnis Westafrikas eingeschrieben sind.
Fort St. Anthony – Portugiesischer Ursprung und koloniales Erbe
Im Jahr 1515 errichteten portugiesische Händler das Fort St. Anthony an der westlichen Küste Ghanas. Ursprünglich als Stützpunkt für den Gold- und Elfenbeinhandel gedacht, wurde es im Lauf der Zeit zu einem der ersten Forts, das auch aktiv am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt war. Strategisch auf einem Felsen über dem Meer erbaut, war das Fort schwer zugänglich und bot optimale Bedingungen zur Verteidigung.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Kontrolle über das Fort mehrmals: Die Niederländer, Briten und andere europäische Mächte übernahmen das Gebäude zu verschiedenen Zeiten, erweiterten es, nutzten es für militärische Zwecke und integrierten es in ihre Handelsnetzwerke. Heute beeindruckt das Fort Besucher mit seiner robusten Architektur, den gut erhaltenen Mauern und dem Panoramablick über den Atlantik. Als nationales Kulturdenkmal Ghanas dient es nicht nur als touristisches Ziel, sondern auch als Ort der Reflexion über das koloniale Erbe des Landes.
Fort Groß Friedrichsburg – Brandenburgs koloniale Ambitionen
Etwa 120 Kilometer westlich von Accra liegt Fort Groß Friedrichsburg, ein besonders außergewöhnliches Kapitel in der Geschichte Ghanas. Es wurde zwischen 1683 und 1684 von der Brandenburgisch-Afrikanischen Gesellschaft erbaut und diente als einziger dauerhafter Außenposten Brandenburgs in Westafrika. Die massiven Steinmauern, die sternförmigen Bastionen und die Lagerhäuser zeugen von der militärischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Standorts.
Ziel der Brandenburger war es, in den lukrativen Handel mit Gold und Sklaven einzusteigen. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Fort zu einem wichtigen Umschlagplatz – aber auch zu einem Symbol kolonialer Ausbeutung. Brandenburg unterhielt hier zeitweise über 70 Soldaten und Handelsvertreter. Nachdem das Interesse des Kurfürstentums an der afrikanischen Kolonie nachließ, wurde das Fort 1717 an die Niederländer verkauft. Auch diese nutzten es weiterhin für den Sklavenhandel, bis es schließlich in den Einflussbereich der Briten überging.
Heute ist Fort Groß Friedrichsburg ein geschichtsträchtiger Ort, der zum Nachdenken anregt. Der Komplex ist weitgehend erhalten und vermittelt eindrucksvoll die koloniale Architektur und Organisation. Besonders bewegend sind die noch erhaltenen Verliese, in denen Menschen unter unmenschlichen Bedingungen auf ihre Verschiffung in die Sklaverei warten mussten.
Architektur, Verteidigung und Einfluss vor Ort
Beide Forts zeigen bis heute deutlich, wie sehr Architektur als Ausdruck von Macht und Kontrolle diente. Fort St. Anthony wurde durch Gräben und Wachttürme gesichert – mit Blick sowohl auf das Meer als auch auf das Umland. Die Anlage war multifunktional: als Lagerhaus, Kaserne und Verwaltungsposten.
Auch Fort Groß Friedrichsburg war wehrhaft konstruiert, mit dicken Mauern und geschützten Lagerräumen. Besonders auffällig ist die europäische Bauweise, die in direktem Kontrast zu den lokalen Baustilen steht – ein Zeichen der Fremdbestimmung und Kolonialisierung, das auch architektonisch spürbar bleibt.
Beide Festungen hatten nicht nur Handels- und Verteidigungsfunktionen, sondern dienten auch der symbolischen Machtdemonstration gegenüber der lokalen Bevölkerung. Im Umfeld der Forts entwickelten sich Handelssiedlungen, in denen europäische Händler, lokale Vermittler und afrikanische Gemeinschaften in einem Spannungsfeld aus Kooperation und Ausbeutung zusammenlebten.
Kolonialmächte und der Wettlauf um Westafrika
Die Geschichte der Forts ist eng verwoben mit dem geopolitischen Wettstreit europäischer Mächte um Einfluss in Westafrika. Portugal war mit Fort St. Anthony früh präsent, gefolgt von den Niederländern, die viele Forts übernahmen und ausbauten. Die Briten sicherten sich später die Vorherrschaft entlang der Küste und machten Ghana zur Kolonie.
Der kurze, aber prägende Auftritt Brandenburgs mit Fort Groß Friedrichsburg zeigt, wie auch kleinere europäische Staaten versuchten, vom transatlantischen Handel zu profitieren. Zwar war der brandenburgische Einfluss begrenzt, doch seine Spuren sind bis heute sichtbar – sowohl architektonisch als auch historisch.
Mahnmale des transatlantischen Sklavenhandels
So imposant diese Festungen architektonisch sind, so schwer wiegt ihre Rolle im Sklavenhandel. Beide Forts wurden zu Stätten der systematischen Verschleppung von Afrikanerinnen und Afrikanern – Menschen, die hier oft wochenlang unter schrecklichen Bedingungen in Kellern und Verließen gefangen gehalten wurden, bevor sie auf Schiffe nach Amerika oder in die Karibik gebracht wurden.
Diese Forts sind nicht nur Monumente kolonialer Geschichte, sondern auch Mahnmale für Millionen Menschenleben, die durch den Sklavenhandel zerstört wurden. Heute werden Führungen und Bildungsprogramme angeboten, die Besuchern helfen, diese Vergangenheit einzuordnen und ihr angemessen zu begegnen.
Historische Bedeutung und moderne Relevanz
Die Forts sind mehr als nur historische Sehenswürdigkeiten. Sie sind integraler Bestandteil der ghanaischen Erinnerungskultur und dienen gleichzeitig als Plattformen für Bildung, Tourismus und interkulturellen Dialog. Für Städte wie Axim oder Princes Town sind die Festungen auch ein wirtschaftlicher Faktor: Lokale Tourguides, Kunsthandwerker und Gästehäuser profitieren von den Besuchern, die das Erbe dieser Orte entdecken möchten.
Gleichzeitig nehmen viele Ghanaerinnen und Ghanaer die Forts als Symbole des Überlebens und der Widerstandskraft wahr – als Orte, die trotz allem bestehen und eine Geschichte erzählen, die nicht vergessen werden darf.
Mit Akwaba Afrika zu Ghanas historischen Forts
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Ob im Rahmen einer Ghana-Rundreise oder als gezielter Themenschwerpunkt: Wir gestalten Ihre Reise so, dass Sie sowohl die baulichen Meisterwerke als auch die bewegende Geschichte dieser Orte mit allen Sinnen erfahren. Mit Akwaba Afrika reisen Sie bewusst, nachhaltig und geschichtsverbunden – und entdecken ein Ghana, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eindrucksvoll miteinander verbindet.
Titelbild: Antorsu10 / Quelle / CC BY-SA 4.0 | Bild: Jesuraj Alakassery / Quelle / CC BY-SA 4.0 | Bild: Antorsu10 / Quelle / CC BY-SA 4.0 | Bild: Antorsu10 / Quelle / CC BY-SA 4.0