Allgemein

Die Elfenbeinküste ist ein tropisches Land in Westafrika und grenzt an Ghana, Liberia, Guinea, Burkina Faso und Mali. Seit der Unabhängigkeit entwickelte sich die Elfenbeinküste zu einem der wohlhabendsten und politisch stabilsten Staaten Afrikas. Zudem ist es mit Abstand der größte Kakaoproduzent der Welt – etwa 1/3 des weltweiten Kakaoanbaus entfällt auf die Elfenbeinküste. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten Ende der 1990er Jahre kam es es in den darauffolgenden Jahren zu einem Bürgerkrieg und einer kurzfristigen Teilung der Elfenbeinküste.
Nun herrscht seit Ende 2011 aber wieder Frieden und die Ivorer schauen voller Optimismus in die Zukunft. Die Elfenbeinküste spiegelt wie kein zweites Land die kulturelle Vielfalt Afrikas wieder. Trotz der rasanten Entwicklung konnten die ethnischen Gruppen der Elfenbeinküste viele ihrer traditionelle Bräuche und Lebensweisen beibehalten. Das Ergebnis ist eine faszinierende Mischung an kulturellen Schätzen, welche die Ivorer gerne mit ihren Besuchern teilen.

Geografie

Die Elfenbeinküste liegt dicht am Äquator, zwischen dem 4. und 11. nördlichen Breitengrad und dem 3. und 8. westlichen Längengrad. Es ist flächenmäßig fast so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Ähnlich wie sein Nachbarland Ghana weist die Elfenbeinküste ein eher flaches Profil auf. Allein im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Guinea erstrecken sich die „18 Berge“, die alle zwischen 800 und 1.100 Metern hoch sind. Der höchste Berg ist der Mont Nimba mit 1.752 Metern und liegt direkt auf der Grenze zu Guinea. An der Küste wechseln sich über 600 Kilometer Mangrovenwälder und traumhafte Sandstrände ab. Im Süden des Landes wird die Vegetation von tropischen Feucht- und Regenwäldern sowie Plantagenwirtschaft bestimmt. Im Zentrum des Landes, unweit der Hauptstadt Yamoussoukro, liegt der bedeutendste See des Landes: der Kossoustausee. Hier wird ein Großteil der in der Elfenbeinküste verbrauchten Elektrizität gewonnen. Mit stärkerer Trockenheit verändert sich auch das Vegetationsbild je weiter man nach Norden kommt, hier bestimmen Feucht- und Trockensavannen das Bild. Die größten Städte der Elfenbeinküste sind Abidjan, Bouaké, Daloa und die Hauptstadt Yamoussoukro.

Klima

In der Elfenbeinküste ist es ganzjährig warm, mit Temperaturen um 30 °C. Im Süden gibt es zwei Regenzeiten von April bis Juni und Oktober bis November bei gleichbleibenden Temperaturen. Zwischen den Regenzeiten kann es auf sehr angenehme 27 °C abkühlen. Im Norden ist es grundsätzlich etwas wärmer und trockener. Hier können die Temperaturen besonders im Januar und Februar auf über 35 °C klettern. Weiterhin gibt es nur eine Regenzeit, die sich vom Mai bis Oktober ausdehnt, wobei die regenreichsten Monate im September und Oktober sind.

Gesellschaft und Politik

In der Elfenbeinküste leben ca. 20 Millionen Menschen, die sich in 60 verschiedene ethnische Gruppen aufteilen. Sie unterscheiden sich kulturell zum Teil sehr stark voneinander. Die bedeutendsten sind die Baule, die Senufo, die Mande-Völker und die Kru. Kaum ein Land birgt eine derartige kulturelle Vielfalt wie die Elfenbeinküste, was vor allem in der Handwerkskunst, Masken, Musik und traditionellen Tänzen der einzelnen Ethnien deutlich wird. Neben der amtlichen Hauptsprache Französisch werden in der Elfenbeinküste weitere 70 afrikanische Sprachen gesprochen. Auch religiös ist die Elfenbeinküste sehr vielfältig, wobei der Süden stärker christlich und der Norden eher muslimisch geprägt ist. Daneben haben auch die traditionellen afrikanischen Religionen einen hohen Stellenwert und werden noch von fast 25 % der Bevölkerung praktiziert. Toleranz ist ein starkes Merkmal der Ivorer und ethnische oder religiöse Spannungen gibt es in der Regel nicht.
Während die größte Metropole Abidjan sehr modern anmutet – es wird manchmal auch das Manhattan Westafrikas genannt – leben die Menschen in den ländlichen Regionen noch sehr traditionell, laden aber gerne Fremde ein an Bräuchen und Zeremonien teilzuhaben.

Infrastruktur

Die Elfenbeinküste verfügt über ein sehr großes Straßennetz, welches aber nur teilweise in gutem Zustand ist. Insbesondere im Norden und Westen des Landes befinden sich die Straßen in einem sehr schlechten Zustand. Oftmals gibt es nur eine Schotterpiste, welche je nach Jahreszeit besser oder schlechter zu befahren ist. Wir raten daher davon ab in der Hauptregenzeit zu reisen, da es hier zu erheblichen Komplikationen kommen kann. Der vergangene Bürgerkrieg hat sich leider negativ auf das Straßennetz ausgewirkt. Auch die Hotels in ländlicheren Gegenden wurden in Mitleidenschaft gezogen. Daher muss man bereit sein außerhalb Abidjans auf höchsten Komfort zu verzichten. Das Strom- sowie das Telekommunikationsnetz ist dagegen sehr gut ausgebaut. Internetverbindungen gibt es im ganzen Land, wenn auch mit eingeschränkter Geschwindigkeit.

Sicherheit

Entgegen des durch den Bürgerkrieg entstandenen schlechten Images, präsentiert sich die Elfenbeinküste als sehr sicheres Reiseland. Die Menschen sind grundsätzlich sehr freundlich und offen gegenüber Fremden. Gerade als Besucher ist man gerne gesehen und kann sich ohne Bedenken frei bewegen. Da materielle Armut leider ein großes Problem in der Elfenbeinküste ist, weisen wir darauf hin vorsichtig mit Wertgegenständen umzugehen. Taschendiebstahl ist gerade in großen Städten ein bekanntes Problem. Wir beraten Sie gerne dazu wie Sie sich am besten gegen Diebstahl schützen können. Auch raten wir Ihnen dringend davon ab illegale Güter (wie z.B. Hehlerware, Marihuana etc.), die Ihnen vielleicht auf der Straße zum Kauf angeboten werden, anzunehmen. Sie schützen damit nicht nur sich selbst, sondern verhindern auch das Ausbreiten organisierter Kriminalität. Weiterhin sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie in einem Land mit einer anderen Kultur und Religion reisen. Wir bitten Sie daher auf die kulturellen Wertevorstellungen Ihrer Gastgeber Rücksicht zu nehmen und Verhalten, welches als Provokation aufgefasst werden kann zu vermeiden. Auch hier stehen wir und unsere Partner vor Ort Ihnen gerne beratend zur Seite.

Bildnachweis

Titelbild: David Heidler