Nur etwa 150 km vom pulsierenden Leben der südafrikanischen Hauptstadt Johannesburg entfernt liegt der von majestätischen Hügeln eingerahmte Pilanesberg-Nationalpark mit seinen malerischen Landschaften und einer üppigen Tier- und Pflanzenwelt.

„Big Five“ und viele mehr

Heute beheimatet der Pilanesberg-Nationalpark mit Löwen, Leoparden, Büffeln, Nashörnern und Elefanten nicht nur die berühmten „Big Five“, sondern auch viele weitere seltene und verbreitete Tierarten wie Gepard, Afrikanischer Wildhund, Ginsterkatze, Karakal, Schabrackenhyäne, Löffelhund und verschiedene Antilopenarten. Die gewässernahen Gebiete beherbergen außerdem eine reiche Vogelwelt, unter anderem den Haubenzwergfischer.

Vielfältige Erkundungsmöglichkeiten

Die Möglichkeiten, den Nationalpark zu erkunden, sind vielfältig: Das gut ausgebaute Straßennetz eignet sich sehr gut für Selbstfahrer, aber auch geführte Safari-Fahrten in Begleitung eines erfahrenen Rangers werden angeboten. Geführte Buschwanderungen sind ebenfalls möglich und im östlichen Teil des Parks befindet sich ein Rundwanderweg, der auf eigene Faust erkundet werden kann. Ein besonderes Highlight ist ein Flug mit dem Heißluftballon. Dabei erleben Sie die faszinierenden Landschaften des Pilanesberg-Nationalparks aus einer ganz anderen Perspektive und können die Tier- und Pflanzenwelt von oben bestaunen.

Informationen zum Pilanesberg-Nationalpark

Der Pilanesberg-Nationalpark liegt etwa 150 km nordwestlich von Johannesburg und umfasst eine Fläche von 550 km². Im Nordwesten grenzt das Schutzgebiet an das private Black Rhino Game Reserve, im Süden an den Vergnügungspark Sun City. Das Schutzgebiet liegt auf einer Höhe von 1040-1687 m über dem Meeresspiegel. Da sich der Pilanesberg-Nationalpark in einer geographischen Übergangszone zwischen der trockenen Kalahari und der feuchteren Vegetation des Lowveld befindet, verfügt er über vielseitige Landschaften, die von dicht bewachsener Savanne und weitem, offenem Grasland bis hin zu bewaldeten Tälern und hügeligem Terrain reichen.


Darüber hinaus besitzt das Gebiet des Nationalparks eine einzigartige kraterförmige Gestalt, die allerdings nur aus der Luft zu erkennen ist. Die ungewöhnlichen Felsformationen entstanden vor rund 1,2 Millionen Jahren infolge mehrerer Vulkanausbrüche und bestehen aus konzentrisch angeordneten Ringkreisen mit einem Durchmesser von bis zu 24 km. Diese geologische Erscheinung wird als „alkalischer Ringkomplex“ bezeichnet.


Die Geschichte des Parks geht zurück auf die 1979 ins Leben gerufene „Operation Genesis“. Im Rahmen dieser beispiellosen Tierumsiedlungsaktion wurden 1979 rund 6000 Tiere aus anderen Gebieten in den Pilanesberg-Nationalpark überführt, darunter Elefanten aus dem Krüger-Nationalpark sowie Giraffen und Löwen aus Namibia. Da das Gebiet bis in die siebziger Jahre hinein überwiegend als Rinder-Weideland genutzt worden war, waren umfassende Maßnahmen notwendig, um die Landschaft wieder in ihren ursprünglichen natürlichen Zustand zu versetzen. Heute wird die Gegend aber wieder von mehr als 7000 Tieren und 360 verschiedenen Vogelarten bevölkert.


Während Apartheids-Zeiten gehörte das Gebiet zum Bophuthatswana-Homeland, einem vom restlichen Staatsgebiet abgetrennten Territorium mit vorwiegend schwarzafrikanischer Bevölkerung. Der südliche Teil des heutigen Nationalparks gehörte dem Volk der Tswana, welche der Nutzung des Landes als Nationalpark zustimmten und in nördliche Gebiete umgesiedelt wurden. Ihr Häuptling Pilane war es auch, der dem Pilanesberg-Nationalpark seinen Namen gab.


Das größte Wasserreservoir im Schutzgebiet ist der Mankwe Dam, ein in den 1860er Jahren geschaffener Stausee in der Mitte des Nationalparks. Hier befindet sich ein Hochsitz, von dem aus Sie einen besonders guten Überblick über die umliegende Landschaft haben und unbemerkt und unauffällig Tiere beim Trinken am Wasserloch beobachten können. Auch zur Vogelbeobachtung und zum Fotografieren eignen sich diese Hochsitze optimal, von denen es im Park insgesamt sechs an verschiedenen Orten gibt.


Der Pilanesberg-Nationalpark liegt in einer malariafreien Zone und kann zu jeder Jahreszeit besucht werden, oftmals wird jedoch der Winter (Mitte Juli bis Mitte Oktober) als die beste Zeit zur Tierbeobachtung angesehen. Zwischen Oktober und März fällt der meiste Niederschlag, wodurch die Vegetation üppiger als in den trockeneren Wintermonaten ist. Die wärmsten Monate sind Dezember und Januar mit einer Durchschnittstemperatur von 27 °C. Der kälteste Monat ist der Juni mit durchschnittlich 16,7 °C.


Der Pilanesberg-Nationalpark hat fünf verschiedene Eingangstore. Das Kwa-Maritane-Gate im Südosten des Parks erreichen Sie von Johannesburg aus mit dem Auto innerhalb von zweieinhalb Stunden. In der Nähe dieses Eingangstores befindet sich außerdem ein kleiner Flughafen, der von Charterflügen aus Johannesburg angeflogen wird.