Was muss man über Simbabwe wissen?

Simbabwe ist ein subtropisches Land im südlichen Afrika und Heimat der Victoria-Wasserfälle, eines der größten Naturwunder der Erde. Der Name „Simbabwe“ leitet sich von der beeindruckenden Ruinenstadt „Great Zimbabwe“ ab, die zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert Hauptstadt des mächtigen Mutapa-Reiches war. Als eines der letzten afrikanischen Länder erklärte Simbabwe 1980 seine Unabhängigkeit von der weißen Kolonialherrschaft. Bis in die späten 1990er-Jahre galt Simbabwe als eine der wirtschaftlich stärksten Nationen Afrikas, durch politische Krisen und Hyperinflation verlor es jedoch stark an Bedeutung. Heute zählt das Land zwar zu den schwächeren Volkswirtschaften des Kontinents, ist aber weiterhin ein stabiles und sicheres Reiseland, das über großes Potential verfügt, wieder zu einer der führenden Safaridestinationen Afrikas zu werden.

Die landschaftliche und tierische Vielfalt macht Simbabwe zu einem wahren Paradies für Naturliebhaber. Die Victoriafälle, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören und von den Einheimischen „Mosi-oa-Tunya“ – „der donnernde Rauch“ – genannt werden, bilden das berühmteste Naturwunder des Landes. Doch daneben locken weitere Nationalparks mit einzigartigen Erlebnissen. Der Hwange-Nationalpark ist der größte des Landes und bekannt für seine riesigen Elefantenherden, Löwen, Wildhunde und eine außergewöhnliche Vogelvielfalt. Der Mana-Pools-Nationalpark am Sambesi beeindruckt mit seiner unberührten Wildnis und zählt zu den besten Orten Afrikas, um Elefanten, Flusspferde und Krokodile bei Kanusafaris aus nächster Nähe zu beobachten. Ebenfalls am Ufer des Sambesi liegt der Matusadona-Nationalpark, ein Rückzugsgebiet für Nashörner und andere Großtiere, der am Lake Kariba liegt – einem der größten künstlichen Seen der Welt, der neben Boots- und Angelsafaris auch spektakuläre Sonnenuntergänge bietet. Im Süden schließlich begeistert der Matobo-Nationalpark durch seine markanten Granitfelsen, Felsmalereien der San und eine hohe Dichte an Breit- und Spitzmaulnashörnern. Diese Vielfalt macht Simbabwe zu einem Reiseziel, das weltberühmte Naturwunder mit ursprünglichen Safari-Erlebnissen verbindet.

Wo liegt Simbabwe?

Simbabwe ist mit 390.757 km² etwas größer als die Bundesrepublik Deutschland und erstreckt sich zwischen 15 ° und 23 ° südlicher Breite sowie 25 ° und 34 ° östlicher Länge. Im Norden grenzt das Land an Sambia, im Osten an Mosambik, im Süden an Südafrika und im Westen an Botswana. Obwohl der Caprivi-Streifen Namibias nur rund 100 Meter von der Grenze entfernt liegt, teilen beide Länder keine direkte Grenzlinie.

Das Land wird vor allem von einem welligen Hochplateau geprägt, das sich im Südosten stufenförmig absenkt. Im Norden stürzt der Sambesi auf einer Breite von 1,7 Kilometern fast 100 Meter in die Tiefe und formt so die weltberühmten Victoriafälle, deren Gischtwolken kilometerweit sichtbar sind. Flussabwärts erstreckt sich der Kariba-Stausee, das größte Binnengewässer Simbabwes, das eine wichtige Rolle für Energieversorgung, Fischerei und Tourismus spielt. Die höchste Erhebung ist der Mount Nyangani mit 2.592 Metern im östlichen Hochland an der Grenze zu Mosambik. Insgesamt sind über zehn Prozent der Landesfläche als Nationalpark geschützt – darunter Hwange, Mana Pools, Matusadona und Matobo, die zu den bedeutendsten Schutzgebieten im südlichen Afrika zählen.

Wie ist das Klima in Simbabwe?

Simbabwe liegt in den Tropen, weist durch seine Höhenlage jedoch ein vergleichsweise mildes Klima auf. Von September bis April herrscht Sommer mit Temperaturen zwischen 26 und 30 °C. Von Mai bis August, dem simbabwischen Winter, liegen die Tagestemperaturen bei angenehmen 22 bis 26 °C, während die Nächte deutlich abkühlen können. Im Hochland fallen die Temperaturen im Juli und August nachts teilweise sogar bis an den Gefrierpunkt.

Die Regenzeit dauert von Dezember bis Ende Februar, wobei die Niederschläge in der Regel in Form von kräftigen, aber kurzen Schauern fallen. Der Rest des Jahres ist trocken mit nur vereinzelten Regenfällen. Simbabwe ist fruchtbar, leidet jedoch in den letzten Jahren vermehrt unter Dürren, die Landwirtschaft und Wasserversorgung stark belasten.

Wie ist die Politik in Simbabwe?

In Simbabwe leben rund 14 Millionen Menschen, von denen etwa 70 Prozent zum Volk der Shona gehören. Weitere bedeutende ethnische Gruppen sind die Ndebele, die Chewa sowie die Tsonga, Tonga und Venda. Die Hauptstadt Harare ist mit knapp anderthalb Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes, gefolgt von Bulawayo und Chitungwiza.

Etwa 85 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum, daneben bestehen traditionelle Religionen, die teils mit christlichen Glaubensvorstellungen verbunden werden. Englisch ist Amtssprache, wird jedoch von vielen Menschen erst in der Schule erlernt. Insgesamt gibt es 16 offizielle Landessprachen, darunter Shona und Ndebele, die im Alltag stark verbreitet sind.

Politisch ist Simbabwe eine präsidiale Republik. Über Jahrzehnte prägte Robert Mugabe die Politik des Landes; heute bemüht sich die Regierung um Reformen und eine Stabilisierung der Wirtschaft. Trotz der schwierigen ökonomischen Lage verfügt Simbabwe über die höchste Alphabetisierungsrate Afrikas, was einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Entwicklung darstellt. Aufgrund fehlender ökonomischer Perspektiven wandern jedoch nach wie vor viele Menschen in die Nachbarstaaten aus, insbesondere nach Südafrika. Seit dem Zusammenbruch der nationalen Währung 2009 werden im Alltag US-Dollar, Euro, Südafrikanischer Rand und zunehmend auch der chinesische Renminbi verwendet.

Wie ist die Infrastruktur in Simbabwe?

Die Infrastruktur Simbabwes ist im afrikanischen Vergleich relativ gut. Auf den Hauptverkehrswegen sind die Straßen asphaltiert und ganzjährig befahrbar, während im ländlichen Raum viele Pisten nur geschottert sind. Dennoch lässt sich das Land auch ohne Allradfahrzeug problemlos bereisen. Eine Schienenverbindung besteht zwischen Mutare, Harare, Bulawayo und Victoria Falls. Die Züge sind jedoch alt und in erster Linie für Liebhaber historischer Dampflokomotiven interessant.

Die Stromversorgung ist aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nicht immer stabil, doch die meisten Hotels und Lodges verfügen über Generatoren. Rund 20 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zum Internet, das in städtischen Gebieten meist zuverlässig funktioniert. Der Mobilfunk ist weit verbreitet und auch in vielen abgelegenen Regionen verfügbar.

Wie sicher ist Simbabwe?

Simbabwe gilt insgesamt als sicheres Reiseland. Politische Spannungen und wirtschaftliche Probleme sind zwar spürbar, doch Touristen sind davon in der Regel nicht betroffen. Reisende sollten Demonstrationen meiden und beim Fotografieren von politischen Symbolen oder Gebäuden Vorsicht walten lassen.

Die Kriminalitätsrate ist moderat. Gelegentlich kommt es zu Taschendiebstählen in größeren Städten, weshalb Wertgegenstände nicht offen getragen werden sollten. Nachtfahrten über Land sind nicht empfehlenswert, da die Straßen selten beleuchtet und Fahrzeuge oft technisch unzureichend ausgestattet sind. Abseits einiger Großstadtviertel besteht kein erhöhtes Überfallrisiko, und in den touristischen Regionen wie den Victoriafällen, Hwange oder Mana Pools können Besucher sich unbesorgt bewegen. Mit normaler Umsicht und Vorsicht steht einem sicheren und erlebnisreichen Aufenthalt in Simbabwe nichts im Wege.

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Titelbild: Janine Heinecke