An der Westküste Namibias befindet sich die malerische Stadt Lüderitz, die heutzutage vor allem für geschichtlich Interessierte ein beliebtes Reiseziel darstellt. Auf der Suche nach wertvollen Bodenschätzen gründete der deutsche Kaufmann Franz Adolf Lüderitz 1883 eine der ersten deutschen Siedlung in Afrika, welche später Teil der Kolonie Südwestafrika wurde. Als das Diamantenfieber 1908 ausbrach, mauserte sich die Stadt Kolmannskuppe, die nur 15 km von Lüderitz entfernt lag, zu Afrikas reichster Siedlung. Auch Lüderitz konnte von deren Aufschwung profitieren.
Nach dem ersten Weltkrieg jedoch verlor das Städtchen seine wirtschaftliche Stellung und ist heute hauptsächlich für seine bunte Fischerhäuschen und naturbelassene Felsküsten bekannt. Auch in Kolmannskuppe ist vom ehemaligen Reichtum nichts mehr übrig und vielleicht genau deswegen ist die leergefegte Geisterstadt heute noch ein Touristenmagnet und unbedingt einen Besuch wert.
In Lüderitz selbst hat die Kolonialzeit, wie nirgendwo anders in Namibia, Spuren hinterlassen und so finden sich nach über 100 Jahren nach dem Ende der deutschen Kolonialherrschaft noch viele, teils verlassene Geschäfte oder Cafés mit deutschen Namen oder Gerichten. Ein weiteres Highlight des beschaulichen Küstenorts ist die „Felsenkirche“. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche wurde auf dem ehemaligen Diamantenberg errichtet und erinnert heute noch an die deutsche Kolonialgeschichte.
Genießen Sie von dort den Blick über die Dächer einer Stadt, die zwar am anderen Ende der Welt liegen mag, deren Geschichte jedoch trotzdem eng mit der unsereren verbunden ist.