Am Indischen Ozean gelegen beherbergt der Tsitsikamma-Nationalpark einen der letzten Urwälder Südafrikas. Die unberührte Natur bietet unzähligen Vögeln, kleineren Säugetieren und einer vielfältigen Unterwasserwelt einen wichtigen Lebensraum und zieht Wanderer und Abenteurer gleichermaßen an.

Paradies für Wanderer

Von kurzen Spazierwegen bis hin zu mehrtägigen Wanderungen bietet der Tsitsikamma-Nationalpark für jeden Geschmack das richtige Erlebnis. Die unberührte Natur mit ihren dichten Wäldern, zerklüfteten Berg- und Küstenlandschaften und freien, flach bewachsenen Flächen eignet sich perfekt, um zu Fuß erkundet zu werden und dabei fern vom Alltag den Kopf freizubekommen. Für schwindelfreie Besucher bietet sich eine kurze Wanderung zu einer 77 Meter langen Hängebrücke an, von der sie eine fantastische Aussicht auf die Mündung des Storms River in den Indischen Ozean genießen können.

Wunder der Natur

Eine Besonderheit des Parks sind die riesigen Yellowwood-Bäume, die teilweise bis zu 800 Jahre alt sind. Ihre Äste ragen über 30 Meter hoch in den Himmel. Neben der faszinierenden Landschaft bietet der Park auch eine überaus vielfältige Vogelwelt und über 40 verschiedene Tierarten. Possierliche Klippschliefer liegen auf den Felsen in der Sonne, während Wale und Delfine vor der Küste ihre Bahnen ziehen. Durch seine Lage auf halber Höhe zwischen Port Elizabeth und Mossel Bay ist der Tsitsikamma-Nationalpark perfekt für einen Zwischenstopp auf der Fahrt entlang der berühmten Garden Route geeignet.

Mehr Informationen zum Tsitsikamma-Nationalpark

Der Tsitsikamma-Nationalpark liegt im westlichen Teil der südafrikanischen Provinz Ostkap, rund 200 km westlich von Port Elizabeth. Er erstreckt sich rund 80 km entlang der Küste zwischen Plettenberg Bay und dem Kap St. Francis. Das rund 30.000 Hektar große Gebiet wurde 1964 erstmals eröffnet und wird im Norden vom Gebirgszug der Tsitsikamma Mountains und im Süden von der Küste des Indischen Ozeans eingerahmt. Seit der Zusammenlegung des Tsitsikamma-Nationalparks mit dem nahegelegenen Wilderness-Nationalpark und der Knysna National Lake Area ist er nun Teil des größeren Garden-Route-Nationalparks.


Der Name „Tsitsikamma“ bedeutet in der Sprache der Khoikhoi so viel wie „Ort des sprudelnden Wassers“. Tatsächlich handelt es sich um ein sehr wasserreiches Gebiet mit vielen Bächen und Flüssen, die aus den Bergen dem Meer zufließen und denen eine üppige und vielfältige Vegetation zu verdanken ist. Im Mündungsgebiet des Storms River befindet sich ein Meeresschutzgebiet mit einer vielfältigen Unterwasserwelt. Zum Landesinneren hin steigt der Park auf ein Hochplateau von 200 Metern an, das durch die tiefen Schluchten des Storms River unterbrochen wird. Die Landschaft des Parks variiert hauptsächlich zwischen dichten Wäldern, zerklüfteten Küstenlandschaften mit vereinzelten Stränden und der für Südafrika typischen, als „Fynbos“ bezeichneten Vegetation niedriger Sträucher und Büsche.

Der Wald im Tsitsikamma-Nationalpark ist aufgrund seines unberührten und intakten Ökosystems einer der letzten Urwälder Südafrikas. Besonders beeindruckend sind seine jahrhundertealten Baumriesen, insbesondere der über 36 Meter hohe „Big Tree“. Dieser Baum, eine Breitblättrige Steineibe, in Südafrika Yellowwood genannt, ist Schätzungen zufolge zwischen 600 und 800 Jahren alt.


Besucher im Tsitsikamma-Nationalpark können einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten nachgehen. Auf dem Storms River lassen sich Rafting-Touren, Kanufahrten oder Bootsausflüge unternehmen, die vorbei an beeindruckenden Felsen führen, welche zu beiden Seiten des Flusses bis zu 20 Meter hoch aufragen. Die dort verborgenen Grotten und Felsspalten beherbergen große Gruppen Fledermäuse. Darüber hinaus lädt die vielfältige und farbenprächtige Unterwasserwelt im Mündungsgebiet des Storms River zum Schnorcheln und Tauchen ein. Ausflüge mit dem Mountain Bike, Ausritte zu Pferd und rasante Ziplining-Touren, bei denen man an einem Drahtseil hängend an den Baumwipfeln vorbeisaust, können ebenfalls unternommen werden. Besonders abenteuerlustigen Adrenalinjunkies bietet sich die Chance, einen Bungee Jump von der 216 m hohen Bloukrans Bridge zu wagen.


Auch wer gerne wandert, ist im Tsitsikamma-Nationalpark bestens aufgehoben und kann zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Distanzen wählen. Neben kürzeren Spazierwegen, beispielsweise zu einer 77 Meter langen Hängebrücke über den Storms River, stehen mehrtägige Wanderungen zur Auswahl. Der Otter Trail führt auf einer Strecke von 41 km in fünf bis sechs Tagesetappen entlang der felsigen Küste, durch dichte Wälder und über die weitläufigen grünen Teppiche der Fynbos-Flora. Zwischendurch bietet die landschaftlich schöne Strecke immer wieder beeindruckende Ausblicke auf das Meer. Mit etwas Glück können Sie Wale und Delfine sehen oder begegnen unterwegs den einheimischen Kapottern, die diesem Wanderweg seinen Namen gaben.


Weitere im Park heimische Tiere sind kleinere Säugetierarten wie Affen, Dachse und die vorwiegend in der Nähe von Felsspalten anzutreffenden Klippschliefer. Auch zahlreiche Vögel lassen sich im Tsitsikamma-Nationalpark beobachten, darunter der auffällige grüne Knysna-Turako.


Im Tsitsikamma-Nationalpark herrscht ganzjährig ein mildes Klima, sodass er zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel darstellt. Am wärmsten sind die Monate von September bis März. Es kann das ganze Jahr über regnen, jedoch kommt es vor allem im März sowie zwischen August und Oktober öfter zu kurzen Regenschauern.


Der Tsitsikamma-Nationalpark liegt gute zwei Stunden mit dem Auto von Port Elizabeth entfernt. Nach Plettenberg Bay fahren Sie etwa eine Stunde.